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GraphicLine GraphicLine GraphicLine Sportflugpaltz des LSV Wipperf rth. Im Vordergrund ein Segelflugzeug im Hintergrund die Halle mit dem neuen Solardach GraphicLine Group GraphicLine GraphicLine Sportflugpaltz des LSV Wipperf rth. Die Halle mit dem neuen Solardach GraphicLine GraphicLine GraphicLine Benjamin H fer, LSB NRW

Der Sonne entgegen:

Luftsportverein Wipperfürth:
Pionierarbeit in Eigenleistung


„Wir wussten, dass wir als Luftsportverein mit Ottomotoren betriebenen Flugzeugen nie komplett klimaneutral sein können. Aber zumindest unsere Infrastruktur sollte es werden“, sagt Marlon Treptow, Geschäftsführer des Luftsportvereins Wipperfürth. So kam 2021 die erste Photovoltaik-Anlage aufs Hangardach und in diesem Jahr die zweite. Inzwischen sorgen beide auf dem Flughafengelände im Ortsteil Neye für rund 70 Prozent Stromautarkie.

„Die meisten Arbeiten haben wir selbst erledigt“, berichtet Treptow. „Unsere Mitglieder investierten ihr Fachwissen und ihre Arbeitskraft in das Projekt.“ Die einen kannten sich mit der Dacheindeckung aus, andere mit Elektrik, die nächsten mit Projektmanagement und Controlling. „Ohne dieses geballte Wissen hätten wir unser Ziel nicht erreicht. Und auch nicht ohne einen Plan B.“

Stolperfallen habe es einige gegeben, aber Aufgeben sei nie eine Option gewesen. Zunächst sollte eine große Freiflächen-PV-Anlage in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Energieversorger und der Stadt Wipperfürth gebaut werden. Als das nicht klappte, entschied der Verein, das Projekt eigenständig voranzutreiben. Als dann auch die Stromeinspeisung aus der zweiten Anlage in das öffentliche Netz nicht möglich war, entschied man sich für den reinen Eigenverbrauch mit Pufferspeicher und Klimasplitgeräten. Nun werden sämtliche Vereinsräume mit grünem Strom aus der eigenen Anlage wahlweise gekühlt oder geheizt. Damit vermeidet der Verein jährlich etwa sechs Tonnen CO2.


Worauf Vereine achten sollten: Tipps vom Energieexperten


Für Jakob Schmid, Referent für Erneuerbare Energien beim Landesverband Erneuerbare Energien NRW, ist eine gründliche erste Analyse besonders wichtig. „Es beginnt mit der Statik und dem Zustand des Daches. Wie ist die Ausrichtung? Gibt es Asbest? Wie sieht es mit Blitzschutz und Brandschutz aus?“ Ein weiterer Aspekt sei, wie viel Strom wann gebraucht wird: Gibt es einen regelmäßigen Tagesbetrieb oder nur abends Training? „Diese Fragen sind nötig für die Wirtschaftlichkeitsprüfung.“

Manche Vereine gehen noch einen Schritt weiter und denken über eine Wallbox zum Laden von E-Autos oder eine neue Wärmepumpe nach, um auch beim Heizen unabhängig und nachhaltiger zu werden. „Wenn die Halle vor allem abends genutzt wird, kann ein Speicher helfen, mehr selbst erzeugten Strom zu verbrauchen. Auch für Veranstaltungen am Wochenende ist das interessant“, sagt Schmid. Eine Wallbox sei sinnvoll, wenn Vereinsfahrzeuge geladen werden oder man sie für Mitglieder öffnet.

Erneuerbare Energien

für Sportvereine

Das Vereinsheim modernisieren – dabei Energiekosten senken und gleichzeitig das Klima schützen: Immer mehr Sportvereine in NRW beschäftigen sich mit erneuerbaren Energien, die meisten mit dem Einsatz einer Photovoltaikanlage. Vorher gibt es einiges zu beachten, von der Dachstatik bis zur Frage, ob sich ein Speicher oder eine Elektroauto-Ladestation lohnt.

Der LSV Wipperfürth produziert rund 70 Prozent seines Stroms selbst, dank zweier PV-Anlagen auf dem Dach seines Hangars.

To do Liste

Solardachpflicht
bei Neubauten und Dacherneuerungen


In Nordrhein-Westfalen müssen Neubauten (mit Ausnahmen) künftig mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Wenn Bestandsbauten ein neues Dach bekommen, gilt die Pflicht ab Januar 2026.

To-do-Liste für Vereine,
die eine PV-Anlage planen:


  1. Eigentumsverhältnisse klären – gibt es
    Pacht- oder Nutzungsverträge?
  2. Statik und Zustand des Daches prüfen – mit
    Fachfirma oder Bauamt.
  3. Verbrauchsprofil analysieren – wann, wie
    viel und wofür wird Strom gebraucht?
  4. Mögliche Standorte klären – Dach, Fassade
    oder Freifläche?
  5. Fördermöglichkeiten prüfen – kommunale
    Programme oder Landesmittel.
  6. Kostenschätzung einholen – PV-Anlage,
    Speicher, Leitungswege, Installationskosten.
  7. Planungspartner*innen oder Dienstleister*innen
    finden – idealerweise mit Vereinserfahrung.
  8. Weitere Nutzung planen – Integration einer
    Wallbox, LED-Umrüstung oder Wärmepumpe?
  9. Mitglieder*innen einbinden – Eigenleistung
    organisieren, Förderverein aktivieren.
  10. Netzanschluss frühzeitig klären – mit
    dem zuständigen Netzbetreiber.

Wussten Sie schon?

Während früher die Südausrichtung bei Photovoltaikanlagen üblich war, ist heute Ost-West gängig, weil sich so die Einspeisung über den Tag verteilt und die Stromnetze entlastet werden. Außerdem lassen sich bei Flachdächern Ost-West-Systeme dichter stellen, da sie sich weniger gegenseitig verschatten.

Group Oval


Unterstützung vom
Landessportbund NRW


Benjamin Höfer, Referent für Sportstätten, Umwelt und Nachhaltigkeit beim Landessportbund NRW, sieht ein wachsendes Interesse von Vereinen an erneuerbaren Energien. „Viele Sportvereine rüsten bereits auf Wärmepumpen um oder installieren eine Photovoltaikanlage. Die steigende Nachfrage konnten wir bereits bei den Anträgen zu Moderne Sportstätte 2022 und beim Sportstättenfinanzierungsprogramm bemerken“.

Doch um das gesamte Potenzial, das auf den Dächern und Freiflächen der vereinseigenen Anlagen schlummert, abgreifen zu können, brauche es vor allem Fördermöglichkeiten und rechtliche Sicherheit. „Es wäre sehr wünschenswert, wenn Sportvereine ohne Bedenken überschüssigen Strom ins Netz einspeisen könnten“, erklärt Höfer. “Aus steuerrechtlichen Gründen droht ihnen aktuell der Entzug der Gemeinnützigkeit. Das schreckt viele ab und es empfiehlt sich daher immer vorab mit Finanzamt und einer Steuerberatung zu sprechen. Um die Energiewende zu bewerkstelligen, braucht es dringend die seit längerem aus dem organisierten Sport geforderte gesetzliche Anpassung.“


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„Photovoltaik-Anlagen sollten in
zukünftigen Förderprogrammen zur
Dekarbonisierung von Sportstätten
klar berücksichtigt werden. Denn ohne PV-Anlagen wird es nicht möglich sein, die Klimawende so hinzubekommen, wie es alle wollen.“


Benjamin Höfer, LSB NRW

Mehr Infos


Landesverband Erneuerbare Energien NRW


Zudem gibt es in vielen Städten kommunale
Energieberatungen, zum Beispiel von örtlichen
Energieversorgern wie Stadtwerken.


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VIBSS

Vereins-, Informations-, Beratungs-
und Schulungs-System


Nachhaltigkeit

Beispiele guter Praxis



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ARAG:

Photovoltaikanlagen für gemeinnützige Vereine


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GraphicLine Text Renate Gervink // Fotos © LSB / Andrea Bowinkelmann Nachhaltigkeit
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Der Sonne entgegen:

Luftsportverein Wipperfürth:
Pionierarbeit in Eigenleistung


„Wir wussten, dass wir als Luftsportverein mit Ottomotoren betriebenen Flugzeugen nie komplett klimaneutral sein können. Aber zumindest unsere Infrastruktur sollte es werden“, sagt Marlon Treptow, Geschäftsführer des Luftsportvereins Wipperfürth. So kam 2021 die erste Photovoltaik-Anlage aufs Hangardach und in diesem Jahr die zweite. Inzwischen sorgen beide auf dem Flughafengelände im Ortsteil Neye für rund 70 Prozent Stromautarkie.

„Die meisten Arbeiten haben wir selbst erledigt“, berichtet Treptow. „Unsere Mitglieder investierten ihr Fachwissen und ihre Arbeitskraft in das Projekt.“ Die einen kannten sich mit der Dacheindeckung aus, andere mit Elektrik, die nächsten mit Projektmanagement und Controlling. „Ohne dieses geballte Wissen hätten wir unser Ziel nicht erreicht. Und auch nicht ohne einen Plan B.“

Stolperfallen habe es einige gegeben, aber Aufgeben sei nie eine Option gewesen. Zunächst sollte eine große Freiflächen-PV-Anlage in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Energieversorger und der Stadt Wipperfürth gebaut werden. Als das nicht klappte, entschied der Verein, das Projekt eigenständig voranzutreiben. Als dann auch die Stromeinspeisung aus der zweiten Anlage in das öffentliche Netz nicht möglich war, entschied man sich für den reinen Eigenverbrauch mit Pufferspeicher und Klimasplitgeräten. Nun werden sämtliche Vereinsräume mit grünem Strom aus der eigenen Anlage wahlweise gekühlt oder geheizt. Damit vermeidet der Verein jährlich etwa sechs Tonnen CO2.


Worauf Vereine achten sollten: Tipps vom Energieexperten


Für Jakob Schmid, Referent für Erneuerbare Energien beim Landesverband Erneuerbare Energien NRW, ist eine gründliche erste Analyse besonders wichtig. „Es beginnt mit der Statik und dem Zustand des Daches. Wie ist die Ausrichtung? Gibt es Asbest? Wie sieht es mit Blitzschutz und Brandschutz aus?“ Ein weiterer Aspekt sei, wie viel Strom wann gebraucht wird: Gibt es einen regelmäßigen Tagesbetrieb oder nur abends Training? „Diese Fragen sind nötig für die Wirtschaftlichkeitsprüfung.“

Erneuerbare

Energien

für
Sportvereine

Das Vereinsheim modernisieren – dabei Energiekosten senken und gleichzeitig das Klima schützen: Immer mehr Sportvereine in NRW beschäftigen sich mit erneuerbaren Energien, die meisten mit dem Einsatz einer Photovoltaikanlage. Vorher gibt es einiges zu beachten, von der Dachstatik bis zur Frage, ob sich ein Speicher oder eine Elektroauto-Ladestation lohnt.

Der LSV Wipperfürth produziert rund 70 Prozent seines Stroms selbst, dank zweier PV-Anlagen auf dem Dach seines Hangars.

To do Liste

Solardachpflicht
bei Neubauten und Dacherneuerungen


In Nordrhein-Westfalen müssen Neubauten (mit Ausnahmen) künftig mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Wenn Bestandsbauten ein neues Dach bekommen, gilt die Pflicht ab Januar 2026.

To-do-Liste für

Vereine, die eine

PV-Anlage planen:


  1. Eigentumsverhältnisse
    klären – gibt es
    Pacht- oder Nutzungsverträge?
  2. Statik und Zustand des Daches
    prüfen – mit Fachfirma oder
    Bauamt.
  3. Verbrauchsprofil analysieren
    – wann, wie viel und wofür wird
    Strom gebraucht?
  4. Mögliche Standorte klären –
    Dach, Fassade oder Freifläche?
  5. Fördermöglichkeiten prüfen
    – kommunale Programme oder
    Landesmittel.
  6. Kostenschätzung einholen
    – PV-Anlage, Speicher, Leitung-
    wege, Installationskosten.
  7. Planungspartner*innen oder
    Dienstleister*innen finden
    – idealerweise mit
    Vereinserfahrung.
  8. Weitere Nutzung planen
    – Integration einer Wallbox,
    LED-Umrüstung oder
    Wärmepumpe?
  9. Mitglieder*innen einbinden
    – Eigenleistung organisieren,
    Förderverein aktivieren.
  10. Netzanschluss frühzeitig klären
    – mit dem zuständigen
    Netzbetreiber.

Wussten Sie schon?

Während früher die Südausrichtung bei Photovoltaikanlagen üblich war, ist heute Ost-West gängig, weil sich so die Einspeisung über den Tag verteilt und die Stromnetze entlastet werden. Außerdem lassen sich bei Flachdächern Ost-West-Systeme dichter stellen, da sie sich weniger gegenseitig verschatten.

Group Oval

Manche Vereine gehen noch einen Schritt weiter und denken über eine Wallbox zum Laden von E-Autos oder eine neue Wärmepumpe nach, um auch beim Heizen unabhängig und nachhaltiger zu werden. „Wenn die Halle vor allem abends genutzt wird, kann ein Speicher helfen, mehr selbst erzeugten Strom zu verbrauchen. Auch für Veranstaltungen am Wochenende ist das interessant“, sagt Schmid. Eine Wallbox sei sinnvoll, wenn Vereinsfahrzeuge geladen werden oder man sie für Mitglieder öffnet.


Unterstützung vom
Landessportbund NRW


Benjamin Höfer, Referent für Sportstätten, Umwelt und Nachhaltigkeit beim Landessportbund NRW, sieht ein wachsendes Interesse von Vereinen an erneuerbaren Energien. „Viele Sportvereine rüsten bereits auf Wärmepumpen um oder installieren eine Photovoltaikanlage. Die steigende Nachfrage konnten wir bereits bei den Anträgen zu Moderne Sportstätte 2022 und beim Sportstättenfinanzierungsprogramm bemerken“.

Doch um das gesamte Potenzial, das auf den Dächern und Freiflächen der vereinseigenen Anlagen schlummert, abgreifen zu können, brauche es vor allem Fördermöglichkeiten und rechtliche Sicherheit. „Es wäre sehr wünschenswert, wenn Sportvereine ohne Bedenken überschüssigen Strom ins Netz einspeisen könnten“, erklärt Höfer. “Aus steuerrechtlichen Gründen droht ihnen aktuell der Entzug der Gemeinnützigkeit. Das schreckt viele ab und es empfiehlt sich daher immer vorab mit Finanzamt und einer Steuerberatung zu sprechen. Um die Energiewende zu bewerkstelligen, braucht es dringend die seit längerem aus dem organisierten Sport geforderte gesetzliche Anpassung.“


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„Photovoltaik-Anlagen sollten in
zukünftigen Förderprogrammen zur
Dekarbonisierung von Sportstätten
klar berücksichtigt werden. Denn ohne PV-Anlagen wird es nicht möglich sein, die Klimawende so hinzubekommen, wie es alle wollen.“


Benjamin Höfer, LSB NRW

Mehr Infos


Landesverband Erneuerbare Energien NRW


Zudem gibt es in vielen Städten kommunale
Energieberatungen, zum Beispiel von örtlichen
Energieversorgern wie Stadtwerken.


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VIBSS

Vereins-, Informations-, Beratungs-
und Schulungs-System


Nachhaltigkeit

Beispiele guter Praxis



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Photovoltaikanlagen für gemeinnützige Vereine


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GraphicLine Text Renate Gervink // Fotos © LSB / Andrea Bowinkelmann Nachhaltigkeit
GraphicLine GraphicLine GraphicLine Sportflugpaltz des LSV Wipperf rth. Im Vordergrund ein Segelflugzeug im Hintergrund die Halle mit dem neuen Solardach GraphicLine GraphicLine Group GraphicLine GraphicLine Sportflugpaltz des LSV Wipperf rth. Die Halle mit dem neuen Solardach GraphicLine GraphicLine Benjamin H fer, LSB NRW

Der Sonne entgegen:

Luftsportverein Wipperfürth:
Pionierarbeit in Eigenleistung


„Wir wussten, dass wir als Luftsportverein mit Ottomotoren betriebenen Flugzeugen nie komplett klimaneutral sein können. Aber zumindest unsere Infrastruktur sollte es werden“, sagt Marlon Treptow, Geschäftsführer des Luftsportvereins Wipperfürth. So kam 2021 die erste Photovoltaik-Anlage aufs Hangardach und in diesem Jahr die zweite. Inzwischen sorgen beide auf dem Flughafengelände im Ortsteil Neye für rund 70 Prozent Stromautarkie.

„Die meisten Arbeiten haben wir selbst erledigt“, berichtet Treptow. „Unsere Mitglieder investierten ihr Fachwissen und ihre Arbeitskraft in das Projekt.“ Die einen kannten sich mit der Dacheindeckung aus, andere mit Elektrik, die nächsten mit Projektmanagement und Controlling. „Ohne dieses geballte Wissen hätten wir unser Ziel nicht erreicht. Und auch nicht ohne einen Plan B.“

Stolperfallen habe es einige gegeben, aber Aufgeben sei nie eine Option gewesen. Zunächst sollte eine große Freiflächen-PV-Anlage in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Energieversorger und der Stadt Wipperfürth gebaut werden. Als das nicht klappte, entschied der Verein, das Projekt eigenständig voranzutreiben. Als dann auch die Stromeinspeisung aus der zweiten Anlage in das

öffentliche Netz nicht möglich war, entschied man sich für den reinen Eigenverbrauch mit Pufferspeicher und Klimasplitgeräten. Nun werden sämtliche Vereinsräume mit grünem Strom aus der eigenen Anlage wahlweise gekühlt oder geheizt. Damit vermeidet der Verein jährlich etwa sechs Tonnen CO2.


Worauf Vereine achten sollten: Tipps vom Energieexperten


Für Jakob Schmid, Referent für Erneuerbare Energien beim Landesverband Erneuerbare Energien NRW, ist eine gründliche erste Analyse besonders wichtig. „Es beginnt mit der Statik und dem Zustand des Daches. Wie ist die Ausrichtung? Gibt es Asbest? Wie sieht es mit Blitzschutz und Brandschutz aus?“ Ein weiterer Aspekt sei, wie viel Strom wann gebraucht wird: Gibt es einen regelmäßigen Tagesbetrieb oder nur abends Training? „Diese Fragen sind nötig für die Wirtschaftlichkeitsprüfung.“

Manche Vereine gehen noch einen Schritt weiter und denken über eine Wallbox zum Laden von E-Autos oder eine neue Wärmepumpe nach, um auch beim Heizen unabhängig und nachhaltiger zu werden. „Wenn die Halle vor allem abends genutzt wird, kann ein Speicher helfen, mehr selbst erzeugten Strom zu verbrauchen. Auch für Veranstaltungen am Wochenende ist das interessant“, sagt Schmid. Eine Wallbox sei sinnvoll, wenn Vereinsfahrzeuge geladen werden oder man sie für Mitglieder öffnet.


Unterstützung vom
Landessportbund NRW


Benjamin Höfer, Referent für Sportstätten, Umwelt und Nachhaltigkeit beim Landessportbund NRW, sieht ein wachsendes Interesse von Vereinen an erneuerbaren Energien. „Viele Sportvereine rüsten bereits auf Wärmepumpen um oder installieren eine Photovoltaikanlage. Die steigende Nachfrage konnten wir bereits bei den Anträgen zu Moderne Sportstätte 2022 und beim Sportstättenfinanzierungsprogramm bemerken“.

Doch um das gesamte Potenzial, das auf den Dächern und Freiflächen der vereinseigenen Anlagen schlummert, abgreifen zu können, brauche es vor allem Fördermöglichkeiten und rechtliche Sicherheit. „Es wäre sehr wünschenswert, wenn Sportvereine ohne Bedenken überschüssigen Strom ins Netz einspeisen könnten“, erklärt Höfer. “Aus steuerrechtlichen Gründen droht ihnen aktuell der Entzug der Gemeinnützigkeit. Das schreckt viele ab und es empfiehlt sich daher immer vorab mit Finanzamt und einer Steuerberatung zu sprechen. Um die Energiewende zu bewerkstelligen, braucht es dringend die seit längerem aus dem organisierten Sport geforderte gesetzliche Anpassung.“



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Erneuerbare Energien

für Sportvereine

Das Vereinsheim modernisieren – dabei Energiekosten senken und gleichzeitig das Klima schützen: Immer mehr Sportvereine in NRW beschäftigen sich mit erneuerbaren Energien, die meisten mit dem Einsatz einer Photovoltaikanlage. Vorher gibt es einiges zu beachten, von der Dachstatik bis zur Frage, ob sich ein Speicher oder eine Elektroauto-Ladestation lohnt.

Der LSV Wipperfürth produziert rund 70 Prozent seines Stroms selbst, dank zweier PV-Anlagen auf dem Dach seines Hangars.

To do Liste

Solardachpflicht
bei Neubauten und Dacherneuerungen


In Nordrhein-Westfalen müssen Neubauten (mit Ausnahmen) künftig mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Wenn Bestandsbauten ein neues Dach bekommen, gilt die Pflicht ab Januar 2026.

To-do-Liste für Vereine,
die eine PV-Anlage planen:


  1. Eigentumsverhältnisse klären – gibt es
    Pacht- oder Nutzungsverträge?
  2. Statik und Zustand des Daches prüfen – mit
    Fachfirma oder Bauamt.
  3. Verbrauchsprofil analysieren – wann, wie
    viel und wofür wird Strom gebraucht?
  4. Mögliche Standorte klären – Dach, Fassade
    oder Freifläche?
  5. Fördermöglichkeiten prüfen – kommunale
    Programme oder Landesmittel.
  6. Kostenschätzung einholen – PV-Anlage,
    Speicher, Leitungswege, Installationskosten.
  7. Planungspartner*innen oder Dienstleister*innen
    finden – idealerweise mit Vereinserfahrung.
  8. Weitere Nutzung planen – Integration einer
    Wallbox, LED-Umrüstung oder Wärmepumpe?
  9. Mitglieder*innen einbinden – Eigenleistung
    organisieren, Förderverein aktivieren.
  10. Netzanschluss frühzeitig klären – mit
    dem zuständigen Netzbetreiber.

Wussten Sie schon?

Während früher die Südausrichtung bei Photovoltaikanlagen üblich war, ist heute Ost-West gängig, weil sich so die Einspeisung über den Tag verteilt und die Stromnetze entlastet werden. Außerdem lassen sich bei Flachdächern Ost-West-Systeme dichter stellen, da sie sich weniger gegenseitig verschatten.

Group Oval

„Photovoltaik-Anlagen sollten in
zukünftigen Förderprogrammen zur
Dekarbonisierung von Sportstätten
klar berücksichtigt werden. Denn ohne PV-Anlagen wird es nicht möglich sein, die Klimawende so hinzubekommen, wie es alle wollen.“


Benjamin Höfer, LSB NRW

Mehr Infos


Landesverband
Erneuerbare Energien NRW


Zudem gibt es in vielen Städten
kommunale Energieberatungen,

zum Beispiel von örtlichen
Energieversorgern wie Stadtwerken.


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VIBSS

Vereins-, Informations-, Beratungs-
und Schulungs-System


Nachhaltigkeit

Beispiele guter Praxis



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ARAG:

Photovoltaikanlagen für gemeinnützige Vereine


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Text Renate Gervink // Fotos © LSB / Andrea Bowinkelmann Nachhaltigkeit