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Talentf rderung im Para Sport Text Sven Schlickowey // Fotos © LSB / Andrea Bowinkelmann Para Sport Team Para Sportler im Ruder-Vierer Kanu GraphicLine

Einer für alle(s)

Die Nachwuchsförderung im Para Sport beginnt manchmal schon mit der Suche nach einem Verein. Ein Beispiel aus dem Rheinland zeigt, was möglich ist, wenn alle Beteiligten bereit sind, sich darauf einzulassen.

Ralf Müller (3.v.r.) mit einem Teil seiner Trainingsgruppe: Susanne Lackner, Marc Lembeck, Lutz Valentin, Kathrin Marchand und Inga Thöne . „Das ist eine Erfahrung zum Ende meiner Trainerkarriere hin, die ich heute nicht mehr missen möchte“, sagt er.

Paralympische Spiele an Rhein und Ruhr – wenn dieser Traum in Erfüllung geht, kämpfen in elf, 15 oder 19 Jahren Athlet*innen in NRW um Medaillen, die heute noch ganz am Anfang ihrer sportlichen Karriere stehen. Oder diese noch gar nicht begonnen haben. Sie zu finden und auf ihrem Weg zum Podest zu begleiten, ist der Job von Marc Lembeck.

Der 36-Jährige, selbst Teilnehmer der Paralympics von Peking 2008 und Paris 2024, ist Talentscout des Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen, kurz: BRSNW. Und damit zuständig für eine Vielzahl von Sportarten, wie er erklärt: „Wir sind der Fachverband für alle paralympischen Sportarten in NRW.“


Der Scout als Mittler


Während die Nachwuchsförderung nicht behinderter Sportler*innen überwiegend in den Fachverbänden stattfindet, also beispielsweise Leichtathlet*innen vom Leichtathletikverband betreut werden und Schwimmer*innen vom Schwimmverband, laufen im Para Sport alle Fäden in einem Verband zusammen.

So sei seine Rolle dann auch eher die eines Mittlers, sagt Marc Lembeck. In den fünf Kernsportarten des BRSNW – Rudern, Tischtennis, Schwimmen, Leichtathletik und Sitzvolleyball – vermittle er die Talente an die hauptamtlichen Landestrainer seines Verbands. Tue er in einem anderen Sport eine Nachwuchshoffnung auf, müsse er sich „auf den Weg machen“, wie er selber sagt: „Dann spreche ich zum Beispiel den jeweiligen Bundestrainer an.“

Doch seine Arbeit setze oft noch sehr viel früher an, berichtet der Talentscout. Nämlich dort, wo er junge Menschen mit Behinderung überhaupt an eine Sportart und einen Verein heranführt: „Das ist oftmals die allergrößte Herausforderung, ein wohnortnahes Sportangebot zu finden.“

Mehr als 17.000 Sportvereine gibt es in NRW. Wie viele davon Para Sport im Angebot haben, sei nicht wirklich bekannt, sagt Marc Lembeck. Ihre Zahl dürfte aber maximal dreistellig sein, schätzt er. Und auch der Sportunterricht sei, egal, ob am Förder- oder integrativen Schulen, nur selten eine Hilfe.

Also organisiert der BRSNW sogenannte Sichtungsveranstaltungen, bei denen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit unterschiedlichen Einschränkungen die gängigsten Para Sportarten ausprobieren können. Zeigen sie Interesse und Talent, macht man sich gemeinsam auf die Suche nach einem Sportverein, der ein Para Angebot hat. Oder bereit ist, eines einzurichten. „Auch das ist Teil meiner Aufgabe“, sagt Lembeck. „Ich begleite und unterstütze die Vereine auf ihrem Weg zu einem Para Sportangebot.“

Wie das gehen kann, dafür ist sein eigener Verein ein gutes Beispiel, der traditionsreiche RTHC Bayer Leverkusen, der bereits Olympiasieger und Weltmeister im Rudern hervorgebracht hat. Vor gut acht Jahren noch hätten er und

 

Im ersten Schritt braucht
es eigentlich nur etwas Offen­heit für das Thema


Ralf Müller | Cheftrainer RTHC Bayer Leverkusen

sein damaliger Ruder-Partner Dominik Siemenroth, inzwischen Landestrainer beim BRSNW, dort „vor verschlossener Tür“ gestanden, berichtet Lembeck. Heute stellt der RTHC regelmäßig Teilnehmer*innen an Paralympischen Spielen, wie zum Beispiel Kathrin Marchand.

Teil dieser Erfolgsgeschichte ist Cheftrainer Ralf Müller, der rückblickend über sich selber sagt: „Para Rudern kam mir damals einfach nicht in den Kopf.“ Inzwischen klingt das ganz anders. Das gemeinsame Training von Sportler*innen mit und ohne Behinderung sei „überhaupt kein Problem“, betont er heute. Unterschiede gebe es hauptsächlich nur in der Trainingssteuerung.

„Viele Para Ruderer sind mit einem Engagement und Ehrgeiz dabei, da können sich einige andere aus der Trainingsgruppe eine Scheibe von abschneiden“, berichtet Müller. Und sagt mit Blick auf seinen Ruhestand, der in ein, zwei Jahren beginnen soll: „Das ist eine Erfahrung zum Ende meiner Trainerkarriere hin, die ich heute nicht mehr missen möchte.“

Ähnliches sei auch in anderen Sportarten und anderen Vereinen möglich, meint der Trainer: „Im ersten Schritt braucht es eigentlich nur etwas Offenheit für das Thema.“ Aber auch eine realistische Einschätzung, wie er mahnt. Um die eigenen Möglichkeiten nicht zu überschätzen. „Das hat bei uns auch deswegen so gut geklappt, weil alle selbstständig in die Boote ein- und aussteigen können.“ Bei Rollstuhlfahrern sähe das wohl ganz anders aus.

Dazu rät auch Marc Lembeck den Vereinen. Wenn etwas einfach nicht gehe, zum Beispiel weil das Training nicht barriere­frei zu erreichen ist, könne man das offen kommunizieren, sagt er. Doch in den meisten Fällen sei mehr möglich, als auf den ersten Blick zu erkennen. Diese Möglichkeiten zu finden, dabei helfe der BRSNW gerne.

Dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen Sport treiben, sei doch „eigentlich selbstverständlich“ – und angesichts knapper werdender Ressourcen wie Sportstätten und Trainer auch nur sinnvoll, ist der Talentscout überzeugt. Und im besten Fall führt das zu den Paralympischen Spielen in elf, 15 oder 19 Jahren.

MEHR INFOS

zur Arbeit des Behinderten-
und Rehabilitationssportverband
Nordrhein-Westfalen:


brsnw.de

Illustration Entwurfswerk eines Parasportler Wir im Sport Ausgabe 4 - 2025
 
Talentf rderung im Para Sport Text Sven Schlickowey // Fotos © LSB / Andrea Bowinkelmann Para Sport Team Para Sportler im Ruder-Vierer Kanu GraphicLine

Einer für alle(s)

Die Nachwuchsförderung im Para Sport beginnt manchmal schon mit der Suche nach einem Verein. Ein Beispiel aus dem Rheinland zeigt, was möglich ist, wenn alle Beteiligten bereit sind, sich darauf einzulassen.

Ralf Müller (3.v.r.) mit einem Teil seiner Trainingsgruppe: Susanne Lackner, Marc Lembeck, Lutz Valentin, Kathrin Marchand und Inga Thöne . „Das ist eine Erfahrung zum Ende meiner Trainerkarriere hin, die ich heute nicht mehr missen möchte“, sagt er.

Paralympische Spiele an Rhein und Ruhr – wenn dieser Traum in Erfüllung geht, kämpfen in elf, 15 oder 19 Jahren Athlet*innen in NRW um Medaillen, die heute noch ganz am Anfang ihrer sportlichen Karriere stehen. Oder diese noch gar nicht begonnen haben. Sie zu finden und auf ihrem Weg zum Podest zu begleiten, ist der Job von Marc Lembeck.

Der 36-Jährige, selbst Teilnehmer der Paralympics von Peking 2008 und Paris 2024, ist Talentscout des Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen, kurz: BRSNW. Und damit zuständig für eine Vielzahl von Sportarten, wie er erklärt: „Wir sind der Fachverband für alle paralympischen Sportarten in NRW.“


Der Scout als Mittler


Während die Nachwuchsförderung nicht behinderter Sportler*innen überwiegend in den Fachverbänden stattfindet, also beispielsweise Leichtathlet*innen vom Leichtathletikverband betreut werden und Schwimmer*innen vom Schwimmverband, laufen im Para Sport alle Fäden in einem Verband zusammen.

So sei seine Rolle dann auch eher die eines Mittlers, sagt Marc Lembeck. In den fünf Kernsportarten des BRSNW – Rudern, Tischtennis, Schwimmen, Leichtathletik und Sitzvolleyball – vermittle er die Talente an die hauptamtlichen Landestrainer seines Verbands. Tue er in einem anderen Sport eine Nachwuchshoffnung auf, müsse er sich „auf den Weg machen“, wie er selber sagt: „Dann spreche ich zum Beispiel den jeweiligen Bundestrainer an.“

Doch seine Arbeit setze oft noch sehr viel früher an, berichtet der Talentscout. Nämlich dort, wo er junge Menschen mit Behinderung überhaupt an eine Sportart und einen Verein heranführt: „Das ist oftmals die allergrößte Herausforderung, ein wohnortnahes Sportangebot zu finden.“

Mehr als 17.000 Sportvereine gibt es in NRW. Wie viele davon Para Sport im Angebot haben, sei nicht wirklich bekannt, sagt Marc Lembeck. Ihre Zahl dürfte aber maximal dreistellig sein, schätzt er. Und auch der Sportunterricht sei, egal, ob am Förder- oder integrativen Schulen, nur selten eine Hilfe.

Im ersten Schritt braucht
es eigentlich nur etwas Offen­heit für das Thema


Ralf Müller | Cheftrainer RTHC Bayer Leverkusen

Also organisiert der BRSNW sogenannte Sichtungsveranstaltungen, bei denen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit unterschiedlichen Einschränkungen die gängigsten Para Sportarten ausprobieren können. Zeigen sie Interesse und Talent, macht man sich gemeinsam auf die Suche nach einem Sportverein, der ein Para Angebot hat. Oder bereit ist, eines einzurichten. „Auch das ist Teil meiner Aufgabe“, sagt Lembeck. „Ich begleite und unterstütze die Vereine auf ihrem Weg zu einem Para Sportangebot.“

Wie das gehen kann, dafür ist sein eigener Verein ein gutes Beispiel, der traditionsreiche RTHC Bayer Leverkusen, der bereits Olympiasieger und Weltmeister im Rudern hervorgebracht hat. Vor gut acht Jahren noch hätten er und sein damaliger Ruder-Partner Dominik Siemenroth, inzwischen Landestrainer beim BRSNW, dort „vor verschlossener Tür“ gestanden, berichtet Lembeck. Heute stellt der RTHC regelmäßig Teilnehmer*innen an Paralympischen Spielen, wie zum Beispiel Kathrin Marchand.

Teil dieser Erfolgsgeschichte ist Cheftrainer Ralf Müller, der rückblickend über sich selber sagt: „Para Rudern kam mir damals einfach nicht in den Kopf.“ Inzwischen klingt das ganz anders. Das gemeinsame Training von Sportler*innen mit und ohne Behinderung sei „überhaupt kein Problem“, betont er heute. Unterschiede gebe es hauptsächlich nur in der Trainingssteuerung.

„Viele Para Ruderer sind mit einem Engagement und Ehrgeiz dabei, da können sich einige andere aus der Trainingsgruppe eine Scheibe von abschneiden“, berichtet Müller. Und sagt mit Blick auf seinen Ruhestand, der in ein, zwei Jahren beginnen soll: „Das ist eine Erfahrung zum Ende meiner Trainerkarriere hin, die ich heute nicht mehr missen möchte.“

Ähnliches sei auch in anderen Sportarten und anderen Vereinen möglich, meint der Trainer: „Im ersten Schritt braucht es eigentlich nur etwas Offenheit für das Thema.“ Aber auch eine realistische Einschätzung, wie er mahnt. Um die eigenen Möglichkeiten nicht zu überschätzen. „Das hat bei uns auch deswegen so gut geklappt, weil alle selbstständig in die Boote ein- und aussteigen können.“ Bei Rollstuhlfahrern sähe das wohl ganz anders aus.

Dazu rät auch Marc Lembeck den Vereinen. Wenn etwas einfach nicht gehe, zum Beispiel weil das Training nicht barriere­frei zu erreichen ist, könne man das offen kommunizieren, sagt er. Doch in den meisten Fällen sei mehr möglich, als auf den ersten Blick zu erkennen. Diese Möglichkeiten zu finden, dabei helfe der BRSNW gerne.

Dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen Sport treiben, sei doch „eigentlich selbstverständlich“ – und angesichts knapper werdender Ressourcen wie Sportstätten und Trainer auch nur sinnvoll, ist der Talentscout überzeugt. Und im besten Fall führt das zu den Paralympischen Spielen in elf, 15 oder 19 Jahren.

MEHR INFOS

zur Arbeit des Behinderten-
und Rehabilitationssportverband
Nordrhein-Westfalen:


brsnw.de

Illustration Entwurfswerk eines Parasportler Wir im Sport Ausgabe 4 - 2025 GraphicLine
 
 
 
Talentf rderung im Para Sport Text Sven Schlickowey // Fotos © LSB / Andrea Bowinkelmann Para Sport Team Para Sportler im Ruder-Vierer Kanu GraphicLine

Einer für alle(s)

Die Nachwuchsförderung im Para Sport beginnt manchmal schon mit der Suche nach einem Verein. Ein Beispiel aus dem Rheinland zeigt, was möglich ist, wenn alle Beteiligten bereit sind, sich darauf einzulassen.

Ralf Müller (3.v.r.) mit einem Teil seiner Trainingsgruppe: Susanne Lackner, Marc Lembeck, Lutz Valentin, Kathrin Marchand und Inga Thöne . „Das ist eine Erfahrung zum Ende meiner Trainerkarriere hin, die ich heute nicht mehr missen möchte“, sagt er.

Paralympische Spiele an Rhein und Ruhr – wenn dieser Traum in Erfüllung geht, kämpfen in elf, 15 oder 19 Jahren Athlet*innen in NRW um Medaillen, die heute noch ganz am Anfang ihrer sportlichen Karriere stehen. Oder diese noch gar nicht begonnen haben. Sie zu finden und auf ihrem Weg zum Podest zu begleiten, ist der Job von Marc Lembeck.

Der 36-Jährige, selbst Teilnehmer der Paralympics von Peking 2008 und Paris 2024, ist Talentscout des Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen, kurz: BRSNW. Und damit zuständig für eine Vielzahl von Sportarten, wie er erklärt: „Wir sind der Fachverband für alle paralympischen Sportarten in NRW.“


Der Scout als Mittler


Während die Nachwuchsförderung nicht behinderter Sportler*innen überwiegend in den Fachverbänden stattfindet, also beispielsweise Leichtathlet*innen vom Leichtathletikverband betreut werden und Schwimmer*innen vom Schwimmverband, laufen im Para Sport alle Fäden in einem Verband zusammen.

So sei seine Rolle dann auch eher die eines Mittlers, sagt Marc Lembeck. In den fünf Kernsportarten des BRSNW – Rudern, Tischtennis, Schwimmen, Leichtathletik und Sitzvolleyball – vermittle er die Talente an die hauptamtlichen Landestrainer seines Verbands. Tue er in einem anderen Sport eine Nachwuchshoffnung auf, müsse er sich „auf den Weg machen“, wie er selber sagt: „Dann spreche ich zum Beispiel den jeweiligen Bundestrainer an.“

Doch seine Arbeit setze oft noch sehr viel früher an, berichtet der Talentscout. Nämlich dort, wo er junge Menschen mit Behinderung überhaupt an eine Sportart und einen Verein heranführt: „Das ist oftmals die allergrößte Herausforderung, ein wohnortnahes Sportangebot zu finden.“

Mehr als 17.000 Sportvereine gibt es in NRW. Wie viele davon Para Sport im Angebot haben, sei nicht wirklich bekannt, sagt Marc Lembeck. Ihre Zahl dürfte aber maximal dreistellig sein, schätzt er. Und auch der Sportunterricht sei, egal, ob am Förder- oder integrativen Schulen, nur selten eine Hilfe.

Also organisiert der BRSNW sogenannte Sichtungsveranstaltungen, bei denen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit unterschiedlichen Einschränkungen die gängigsten Para Sportarten ausprobieren können. Zeigen sie Interesse und Talent, macht man sich gemeinsam auf die Suche nach einem Sportverein, der ein Para Angebot hat. Oder bereit ist, eines einzurichten. „Auch das ist Teil meiner Aufgabe“, sagt Lembeck. „Ich begleite und unterstütze die Vereine auf ihrem Weg zu einem Para Sportangebot.“

Wie das gehen kann, dafür ist sein eigener Verein ein gutes Beispiel, der traditionsreiche RTHC Bayer Leverkusen, der bereits Olympiasieger und Weltmeister im Rudern hervorgebracht hat. Vor gut acht Jahren noch hätten er und sein damaliger Ruder-Partner Dominik Siemenroth, inzwischen Landestrainer beim BRSNW, dort „vor verschlossener Tür“ gestanden, berichtet Lembeck. Heute stellt der RTHC regelmäßig Teilnehmer*innen an Paralympischen Spielen, wie zum Beispiel Kathrin Marchand.

Teil dieser Erfolgsgeschichte ist Cheftrainer Ralf Müller, der rückblickend über sich selber sagt: „Para Rudern kam mir damals einfach nicht in den Kopf.“ Inzwischen klingt das ganz anders. Das gemeinsame Training von Sportler*innen mit und ohne Behinderung sei „überhaupt kein Problem“, betont er heute. Unterschiede gebe es hauptsächlich nur in der Trainingssteuerung.

 

Im ersten Schritt braucht
es eigentlich nur etwas Offen­heit für das Thema


Ralf Müller | Cheftrainer

RTHC Bayer Leverkusen

„Viele Para Ruderer sind mit einem Engagement und Ehrgeiz dabei, da können sich einige andere aus der Trainingsgruppe eine Scheibe von abschneiden“, berichtet Müller. Und sagt mit Blick auf seinen Ruhestand, der in ein, zwei Jahren beginnen soll: „Das ist eine Erfahrung zum Ende meiner Trainerkarriere hin, die ich heute nicht mehr missen möchte.“

Ähnliches sei auch in anderen Sportarten und anderen Vereinen möglich, meint der Trainer: „Im ersten Schritt braucht es eigentlich nur etwas Offenheit für das Thema.“ Aber auch eine realistische Einschätzung, wie er mahnt. Um die eigenen Möglichkeiten nicht zu überschätzen. „Das hat bei uns auch deswegen so gut geklappt, weil alle selbstständig in die Boote ein- und aussteigen können.“ Bei Rollstuhlfahrern sähe das wohl ganz anders aus.

Dazu rät auch Marc Lembeck den Vereinen. Wenn etwas einfach nicht gehe, zum Beispiel weil das Training nicht barriere­frei zu erreichen ist, könne man das offen kommunizieren, sagt er. Doch in den meisten Fällen sei mehr möglich, als auf den ersten Blick zu erkennen. Diese Möglichkeiten zu finden, dabei helfe der BRSNW gerne.

Dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen Sport treiben, sei doch „eigentlich selbstverständlich“ – und angesichts knapper werdender Ressourcen wie Sportstätten und Trainer auch nur sinnvoll, ist der Talentscout überzeugt. Und im besten Fall führt das zu den Paralympischen Spielen in elf, 15 oder 19 Jahren.

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