Sport-Disziplinen direkt
aus den schottischen
Highlands, das ist das Metier
des Rasenkraftsport- und
Tauziehverbandes NRW, der
132. und damit jüngsten
Mitgliedsorganisation im
Landessportbund NRW.
Für die Macher ist der LSB-
Beitritt Teil ihrer Strategie,
sie wollen Verband wie
Sportart wachsen sehen.
Dem LSB beizutreten,
ist für uns der
erste Schritt zur Professionalisierung
Mike Lierenfeld
RTV-Präsident
Der „Stone of Manhood“, zu Deutsch: Stein der Männlichkeit, ist bei den Highland Games auch Frauensache
Das sportliche Hochland Deutschlands liegt ganz offensichtlich in Nordrhein-Westfalen. Elf der letzten 13 nationalen Meisterschaften im Mannschaftswettbewerb der Männer bei den Highland Games gingen an NRW-Teams. Zuletzt standen bei der DM 2024 in Rüsselsheim zwei Mannschaften ganz oben auf dem Treppchen, die nur den sprichwörtlichen Steinwurf voneinander entfernt zuhause sind: Die Mad Dogs aus Nettetal holten den Sieg vor den Paradise Punks aus Grefrath.
Den sportlichen Erfolgen sollen nun auch die Strukturen im Verband folgen. Nachdem ein neues Präsidium den Rasenkraftsport- und Tauziehverband (RTV) NRW Ende 2023 nach einer auch Corona bedingten Pause wieder wachgeküsst hat, hat man nun einiges vor: Die Zahl der Vereine und Aktiven soll steigen, die Bekanntheit der im Verband organisierten Sportarten ebenso. Dazu wurden zuletzt auch die Strukturen ein wenig auf Vordermann gebracht, inklusive einer neuen Satzung und dem Betritt zum Landessportbund NRW.
„Wir wollen irgendwann dahin kommen, dass wir nicht mehr ständig erklären müssen, was wir da eigentlich machen“, sagt RTV-Präsident Mike Lierenfeld. Gerade die Highland Games, Kern der Verbandsarbeit in NRW, sollen ihren Exoten-Status, derzeit noch irgendwo angesiedelt zwischen Volksfest und Folklore-Veranstaltungen, verlieren, wünscht sich der 44-Jährige. „Dem LSB beizutreten, ist für uns der erste Schritt zur Professionalisierung.
Das hebt die Sportart auf ein neues Level.“
Rund 1.200 Aktive
in knapp 30 Vereinen
Drei technikorientierte Kraftsportarten sind eigentlich im RTV zu finden. Allerdings betreibt derzeit kein Verein in NRW das mit namensgebende Tauziehen. Acht RTV-Mitgliedsvereine sind im Rasenkraftsport, einem Dreikampf aus Steinstoßen, Hammer- und Gewichtwerfen, aktiv. Der absolut überwiegende Teil, rund 20 Vereine, ist im Bereich Highland Games zuhause. Mal als Abteilungen bestehender Mehrspartenvereine wie dem TSC Eintracht Dortmund oder dem Leichlinger TV, mal in extra dafür gegründeten Vereinen, die Namen wie Wallace Warriors Crefeld oder Highland Shadows Kreuzau tragen. Auf rund 1.200 aktive Athletinnen und Athleten kommt der Verband so insgesamt.
Aus bis zu elf verschiedenen Einzelwettbewerben bestehen Highland Games in der Regel, beim Mannschaftswettbewerb werden alle absolviert, in den Einzelwettkämpfe meist nur einige davon. Baumstamm- und Gewichtweitwurf gehören zu den bekannteren Disziplinen, aber auch Strohsackhochwurf, Hufeisenwerfen und Fassrollen sind dabei. Und das Tauziehen. Zurück geht das wohl auf den sportlichen Teil sogenannter Gatherings, mittelalterliche Treffen schottischer Clans im Hochland. Je nach Theorie wählten damit keltische Könige die schnellsten und stärksten Krieger für ihre Leibgarde aus. Oder die Schotten nutzten die Spiele zum Kräftemessen, als es ihnen unter englischer Besatzung verboten war, Waffen zu tragen.
Heute seien die oft mehrtägigen Veranstaltungen vor allem eine gute Mischung aus sportlicher Herausforderung und Community-Treffen, sagt RTV-Präsident Lierenfeld. Auf dem Feld gehe es zur Sache, davor und danach gebe es viel Austausch und Unterstützung. „Wir werfen zwar gegeneinander aber immer auch miteinander“, formuliert es Raffi Büscher, die nicht nur Frauenwartin, sondern als Deutsche Meisterin und Teilnehmerin an internationalen Turnieren auch eines der sportlichen Aushängeschilder des Verbands ist. Ausdruck dessen ist zudem ein Hashtag, den Verband, Vereine und Aktive seit kurzem in Sozialen Medien nutzen: #highlandgamesfamily.
Auch wenn auf dem Platz vor allem die großgewachsenen und eher robust aussehende Sportler ins Auge fallen, der Kilt ist übrigens bei Männern wie Frauen Pflicht während des Wettkampfs, biete der Sport für nahezu jede Statur die passende Disziplin, versichert Mike Lierenfeld: „Da ist für jedes Kaliber was dabei.“ Entscheidend sei, die jeweils richtige Technik zu beherrschen: „Das gehört überall dazu.“ Sein Clan, die Black Mill Knights vom AC Ückerath in Dormagen, lasse sich zum Beispiel von einem ehemaligen Profi-Kugelstoßer coachen, berichtet er.
Kraft ist wichtig –
Technik aber auch
Und auch die erste Inklusionsmannschaft gibt es inzwischen im RTV. Verbandsgeschäftsführer Frank Langen, zugleich Vorsitzender der Uerdinger Highlander, trainiert die Truppe, die von anfangs sechs auf inzwischen 13 Teilnehmende angewachsen ist. Und für die er extra eigene Sportgeräte angeschafft oder selbst hergestellt hat: Eine mit Sandsäcken gefüllte Henkeltasche aus Baumwolle für Hoch- und Weitwurf, PVC-Kugeln für den Steinwurf und Medizinbälle ersetzen den Stone of Manhood (Stein der Männlichkeit). „Manch einer wächst über sich hinaus“, berichtet Langen aus dem Trainingsalltag. „Wichtig ist, dass die Athleten Spaß an der Sache haben und dabei auch mehr an Selbstvertrauen bekommen.“
Um als Verband und Sportart weiter wachsen zu können, unterstütze man aktiv Neugründungen, sagt RTV-Geschäftsführer Langen. Interessenten könnten sich gerne bei ihm melden: „Ich bin ja die Geschäftsstelle.“ Wer loslegen möchte, brauche kaum mehr als die richtigen Sportgeräte und einen geeigneten Platz. Viele Vereine nutzten Rasenflächen am Rande von Sport- und Fußballplätzen, erklärt Langen. Das Fußballfeld selber, zumal als Kunstrasen, sei allerdings eher ungeeignet – die großen Baumstämme und Steine hinterlassen nach dem Training manchmal tiefe Löcher.
Kontakt unter:
Wir werfen zwar
gegeneinander aber immer auch miteinander
Raffi Büscher
RTV-Frauenwartin
Der Baumschlagüberwurf, im Original: Caber Toss, ist vielleicht die bekannteste Disziplin. Er erfordert nicht nur Kraft, sondern auch die richtige Technik
Sport-Disziplinen direkt aus den schottischen Highlands, das ist das Metier des Rasenkraftsport- und Tauziehverbandes NRW, der 132. und damit jüngsten Mitgliedsorganisation im Landessportbund NRW. Für die Macher ist der LSB-Beitritt Teil ihrer Strategie, sie wollen Verband wie Sportart wachsen sehen.
Dem LSB beizutreten,
ist für uns der
erste Schritt zur Professionalisierung
Mike Lierenfeld
RTV-Präsident
Der „Stone of Manhood“, zu Deutsch: Stein der Männlichkeit, ist bei den Highland Games auch Frauensache
Das sportliche Hochland Deutschlands liegt ganz offensichtlich in Nordrhein-Westfalen. Elf der letzten 13 nationalen Meisterschaften im Mannschaftswettbewerb der Männer bei den Highland Games gingen an NRW-Teams. Zuletzt standen bei der DM 2024 in Rüsselsheim zwei Mannschaften ganz oben auf dem Treppchen, die nur den sprichwörtlichen Steinwurf voneinander entfernt zuhause sind: Die Mad Dogs aus Nettetal holten den Sieg vor den Paradise Punks aus Grefrath.
Den sportlichen Erfolgen sollen nun auch die Strukturen im Verband folgen. Nachdem ein neues Präsidium den Rasenkraftsport- und Tauziehverband (RTV) NRW Ende 2023 nach einer auch Corona bedingten Pause wieder wachgeküsst hat, hat man nun einiges vor: Die Zahl der Vereine und Aktiven soll steigen, die Bekanntheit der im Verband organisierten Sportarten ebenso. Dazu wurden zuletzt auch die Strukturen ein wenig auf Vordermann gebracht, inklusive einer neuen Satzung und dem Betritt zum Landessportbund NRW.
„Wir wollen irgendwann dahin kommen, dass wir nicht mehr ständig erklären müssen, was wir da eigentlich machen“, sagt RTV-Präsident Mike Lierenfeld. Gerade die Highland Games, Kern der Verbandsarbeit in NRW, sollen ihren Exoten-Status, derzeit noch irgendwo angesiedelt zwischen Volksfest und Folklore-Veranstaltungen, verlieren, wünscht sich der 44-Jährige. „Dem LSB beizutreten, ist für uns der erste Schritt zur Professionalisierung. Das hebt die Sportart auf ein neues Level.“
Rund 1.200 Aktive
in knapp 30 Vereinen
Drei technikorientierte Kraftsportarten sind eigentlich im RTV zu finden. Allerdings betreibt derzeit kein Verein in NRW das mit namensgebende Tauziehen. Acht RTV-Mitgliedsvereine sind im Rasenkraftsport, einem Dreikampf aus Steinstoßen, Hammer- und Gewichtwerfen, aktiv. Der absolut überwiegende Teil, rund 20 Vereine, ist im Bereich Highland Games zuhause. Mal als Abteilungen bestehender Mehrspartenvereine wie dem TSC Eintracht Dortmund oder dem Leichlinger TV, mal in extra dafür gegründeten Vereinen, die Namen wie Wallace Warriors Crefeld oder Highland Shadows Kreuzau tragen. Auf rund 1.200 aktive Athletinnen und Athleten kommt der Verband so insgesamt.
Aus bis zu elf verschiedenen Einzelwettbewerben bestehen Highland Games in der Regel, beim Mannschaftswettbewerb werden alle absolviert, in den Einzelwettkämpfe meist nur einige davon. Baumstamm- und Gewichtweitwurf gehören zu den bekannteren Disziplinen, aber auch Strohsackhochwurf, Hufeisenwerfen und Fassrollen sind dabei. Und das Tauziehen. Zurück geht das wohl auf den sportlichen Teil sogenannter Gatherings, mittelalterliche Treffen schottischer Clans im Hochland. Je nach Theorie wählten damit keltische Könige die schnellsten und stärksten Krieger für ihre Leibgarde aus. Oder die Schotten nutzten die Spiele zum Kräftemessen, als es ihnen unter englischer Besatzung verboten war, Waffen zu tragen.
Heute seien die oft mehrtägigen Ver
anstaltungen vor allem eine gute Mischung aus sportlicher Herausforderung und Community-Treffen, sagt RTV-Präsident Lierenfeld. Auf dem Feld gehe es zur Sache, davor und danach gebe es viel Austausch und Unterstützung. „Wir werfen zwar gegeneinander aber immer auch miteinander“, formuliert es Raffi Büscher, die nicht nur Frauenwartin, sondern als Deutsche Meisterin und Teilnehmerin an internationalen Turnieren auch eines der sportlichen Aushängeschilder des Verbands ist. Ausdruck dessen ist zudem ein Hashtag, den Verband, Vereine und Aktive seit kurzem in Sozialen Medien nutzen: #highlandgamesfamily.
Auch wenn auf dem Platz vor allem die großgewachsenen und eher robust aussehende Sportler ins Auge fallen, der Kilt ist übrigens bei Männern wie Frauen Pflicht während des Wettkampfs, biete der Sport für nahezu jede Statur die passende Disziplin, versichert Mike Lierenfeld: „Da ist für jedes Kaliber was dabei.“ Entscheidend sei, die jeweils richtige Technik zu beherrschen: „Das gehört überall dazu.“ Sein Clan, die Black Mill Knights vom AC Ückerath in Dormagen, lasse sich zum Beispiel von einem ehemaligen Profi-Kugelstoßer coachen, berichtet er.
Kraft ist wichtig –
Technik aber auch
Und auch die erste Inklusionsmannschaft gibt es inzwischen im RTV. Verbandsgeschäftsführer Frank Langen, zugleich Vorsitzender der Uerdinger Highlander, trainiert die Truppe, die von anfangs sechs auf inzwischen 13 Teilnehmende angewachsen ist. Und für die er extra eigene Sportgeräte angeschafft oder selbst hergestellt hat: Eine mit Sandsäcken gefüllte Henkeltasche aus Baumwolle für Hoch- und Weitwurf, PVC-Kugeln für den Steinwurf und Medizinbälle ersetzen den Stone of Manhood (Stein der Männlichkeit). „Manch einer wächst über sich hinaus“, berichtet Langen aus dem Trainingsalltag. „Wichtig ist, dass die Athleten Spaß an der Sache haben und dabei auch mehr an Selbstvertrauen bekommen.“
Um als Verband und Sportart weiter wachsen zu können, unterstütze man aktiv Neugründungen, sagt RTV-Geschäftsführer Langen. Interessenten könnten sich gerne bei ihm melden: „Ich bin ja die Geschäftsstelle.“ Wer loslegen möchte, brauche kaum mehr als die richtigen Sportgeräte und einen geeigneten Platz. Viele Vereine nutzten Rasenflächen am Rande von Sport- und Fußballplätzen, erklärt Langen. Das Fußballfeld selber, zumal als Kunstrasen, sei allerdings eher ungeeignet – die großen Baumstämme und Steine hinterlassen nach dem Training manchmal tiefe Löcher.
Kontakt unter:
Wir werfen zwar
gegeneinander aber immer auch miteinander
Raffi Büscher
RTV-Frauenwartin
Der Baumschlagüberwurf, im Original: Caber Toss, ist vielleicht die bekannteste Disziplin. Er erfordert nicht nur Kraft, sondern auch die richtige Technik
Sport-Disziplinen direkt
aus den schottischen
Highlands, das ist das Metier
des Rasenkraftsport- und
Tauziehverbandes NRW, der
132. und damit jüngsten
Mitgliedsorganisation im
Landessportbund NRW.
Für die Macher ist der LSB-
Beitritt Teil ihrer Strategie,
sie wollen Verband wie
Sportart wachsen sehen.
Dem LSB beizutreten,
ist für uns der
erste Schritt zur Professionalisierung
Mike Lierenfeld
RTV-Präsident
Der „Stone of Manhood“, zu Deutsch: Stein der Männlichkeit, ist bei den Highland Games auch Frauensache
Das sportliche Hochland Deutschlands liegt ganz offensichtlich in Nordrhein-Westfalen. Elf der letzten 13 nationalen Meisterschaften im Mannschaftswettbewerb der Männer bei den Highland Games gingen an NRW-Teams. Zuletzt standen bei der DM 2024 in Rüsselsheim zwei Mannschaften ganz oben auf dem Treppchen, die nur den sprichwörtlichen Steinwurf voneinander entfernt zuhause sind: Die Mad Dogs aus Nettetal holten den Sieg vor den Paradise Punks aus Grefrath.
Den sportlichen Erfolgen sollen nun auch die Strukturen im Verband folgen. Nachdem ein neues Präsidium den Rasenkraftsport- und Tauziehverband (RTV) NRW Ende 2023 nach einer auch Corona bedingten Pause wieder wachgeküsst hat, hat man nun einiges vor: Die Zahl der Vereine und Aktiven soll steigen, die Bekanntheit der im Verband organisierten Sportarten ebenso. Dazu wurden zuletzt auch die Strukturen ein wenig auf Vordermann gebracht, inklusive einer neuen Satzung und dem Betritt zum Landessportbund NRW.
„Wir wollen irgendwann dahin kommen, dass wir nicht mehr ständig erklären müssen, was wir da eigentlich machen“, sagt RTV-Präsident Mike Lierenfeld. Gerade die Highland Games, Kern der Verbandsarbeit in NRW, sollen ihren Exoten-Status, derzeit noch irgendwo angesiedelt zwischen Volksfest und Folklore-Veranstaltungen, verlieren, wünscht sich der 44-Jährige. „Dem LSB beizutreten, ist für uns der erste Schritt zur Professionalisierung. Das hebt die Sportart auf ein neues Level.“
Rund 1.200 Aktive
in knapp 30 Vereinen
Drei technikorientierte Kraftsportarten sind eigentlich im RTV zu finden. Allerdings betreibt derzeit kein Verein in NRW das mit namensgebende Tauziehen. Acht RTV-Mitgliedsvereine sind im Rasenkraftsport, einem Dreikampf aus Steinstoßen, Hammer- und Gewichtwerfen, aktiv. Der absolut überwiegende Teil, rund 20 Vereine, ist im Bereich Highland Games zuhause. Mal als Abteilungen bestehender Mehrspartenvereine wie dem TSC Eintracht Dortmund oder dem Leichlinger TV, mal in extra dafür gegründeten Vereinen, die Namen wie Wallace Warriors Crefeld oder Highland Shadows Kreuzau tragen. Auf rund 1.200 aktive Athletinnen und Athleten kommt der Verband so insgesamt.
Aus bis zu elf verschiedenen Einzelwettbewerben bestehen Highland Games in der Regel, beim Mannschaftswettbewerb werden alle absolviert, in den Einzelwettkämpfe meist nur einige davon. Baumstamm- und Gewichtweitwurf gehören zu den bekannteren Disziplinen, aber auch Strohsackhochwurf, Hufeisenwerfen und Fassrollen sind dabei. Und das Tauziehen. Zurück geht das wohl auf den sportlichen Teil sogenannter Gatherings, mittelalterliche Treffen schottischer Clans im Hochland. Je nach Theorie wählten damit keltische Könige die schnellsten und stärksten Krieger für ihre Leibgarde aus. Oder die Schotten nutzten die Spiele zum Kräftemessen, als es ihnen unter englischer Besatzung verboten war, Waffen zu tragen.
Heute seien die oft mehrtägigen Veranstaltungen vor allem eine gute Mischung aus sportlicher Herausforderung und Community-Treffen, sagt RTV-Präsident Lierenfeld. Auf dem Feld gehe es zur Sache, davor und danach gebe es viel Austausch und Unterstützung. „Wir werfen zwar gegeneinander aber immer auch miteinander“, formuliert es Raffi Büscher, die nicht nur Frauenwartin, sondern als Deutsche Meisterin und Teilnehmerin an internationalen Turnieren auch eines der sportlichen Aushängeschilder des Verbands ist. Ausdruck dessen ist zudem ein Hashtag, den Verband, Vereine und Aktive seit kurzem in Sozialen Medien nutzen: #highlandgamesfamily.
Auch wenn auf dem Platz vor allem die großgewachsenen und eher robust aussehende Sportler ins Auge fallen, der Kilt ist übrigens bei Männern wie Frauen Pflicht während des Wettkampfs, biete der Sport für nahezu jede Statur die passende Disziplin, versichert Mike Lierenfeld: „Da ist für jedes Kaliber was dabei.“ Entscheidend sei, die jeweils richtige Technik zu beherrschen: „Das gehört überall dazu.“ Sein Clan, die Black Mill Knights vom AC Ückerath in Dormagen, lasse sich zum Beispiel von einem ehemaligen Profi-Kugelstoßer coachen, berichtet er.
Kraft ist wichtig –
Technik aber auch
Und auch die erste Inklusionsmannschaft gibt es inzwischen im RTV. Verbandsgeschäftsführer Frank Langen, zugleich Vorsitzender der Uerdinger Highlander, trainiert die Truppe, die von anfangs sechs auf inzwischen 13 Teilnehmende angewachsen ist. Und für die er extra eigene Sportgeräte angeschafft oder selbst hergestellt hat: Eine mit Sandsäcken gefüllte Henkeltasche aus Baumwolle für Hoch- und Weitwurf, PVC-Kugeln für den Steinwurf und Medizinbälle ersetzen den Stone of Manhood (Stein der Männlichkeit). „Manch einer wächst über sich hinaus“, berichtet Langen aus dem Trainingsalltag. „Wichtig ist, dass die Athleten Spaß an der Sache haben und dabei auch mehr an Selbstvertrauen bekommen.“
Um als Verband und Sportart weiter wachsen zu können, unterstütze man aktiv Neugründungen, sagt RTV-Geschäftsführer Langen. Interessenten könnten sich gerne bei ihm melden: „Ich bin ja die Geschäftsstelle.“ Wer loslegen möchte, brauche kaum mehr als die richtigen Sportgeräte und einen geeigneten Platz. Viele Vereine nutzten Rasenflächen am Rande von Sport- und Fußballplätzen, erklärt Langen. Das Fußballfeld selber, zumal als Kunstrasen, sei allerdings eher ungeeignet – die großen Baumstämme und Steine hinterlassen nach dem Training manchmal tiefe Löcher.
Kontakt unter:
Wir werfen zwar
gegeneinander aber immer auch miteinander
Raffi Büscher
RTV-Frauenwartin
Der Baumschlagüberwurf, im Original: Caber Toss, ist vielleicht die bekannteste Disziplin. Er erfordert nicht nur Kraft, sondern auch die richtige Technik